ESG als Krisen- oder Chancenbeschleuniger?
Maria Ries, Senior Consultant ESG, München
Klimawandel, Umweltkatastrophen, Artensterben und aktuell auch noch der Disput bei der Fußball-WM: Wir leben in bewegten Zeiten. Von Pandemie, Krieg und Inflation ganz zu schweigen. Krise hat derzeit Hochkonjunktur. Krisen zeigen Unternehmen unmittelbar die Sensitivität ihres Geschäftsmodells, insbesondere wie resilient sie bezüglich Umwelt, Gesellschaft und Unternehmensführung, kurz ESG für Environment, Social und Governance, aufgestellt sind.
Statt Gründe Wege finden
Während 61 Prozent der Deutschen laut des Instinctif-Nachhaltigkeitsbarometers pessimistisch in die Zukunft blicken, offenbart die chinesische Schriftsprache mehr Zuversicht: Das Wort Krise setzt sich aus den Schriftzeichen „Gefahr“ und „Chance“ zusammen und impliziert somit das Potenzial, das gerade in stürmischen Zeiten liegt – sofern die richtigen Weichen gestellt werden. Dafür benötigen Unternehmen eine ganzheitliche und mutige Strategie mit Investitionen in nachhaltige Projekte, motivierten Mitarbeitenden und dem Aufbau resilienter Strukturen, um jederzeit schnell und effizient – auch auf unsicherem Terrain – navigieren zu können.
Mit gutem Beispiel vorangehen
Eine zukunftsorientierte ESG-Strategie kann den Unternehmenserfolg beschleunigen. Hier liegt die Verantwortung bei jeder einzelnen Organisation, wie sie sich Veränderungen zunutze macht. Eines ist dabei sicher: Bisherige Denkmuster, welche in diese Krisen geführt haben, führen selten zum gewünschten Ziel. Neues Denken und vor allem unternehmerisches Handeln sind gefragt, um nachhaltige Lösungen für morgen zu gestalten. So lassen sich mit fair produzierten Produkten Wettbewerbsvorteile erzielen, mit energieeffizienten Anlagen nicht nur der CO2-Ausstoß, sondern auch Ausgaben für Strom, Öl, Gas senken und nicht zuletzt mit einer Nachhaltigkeitsstrategie qualifizierte und motivierte Mitarbeitende gewinnen. Eine glaubwürdige, aktive ESG-Kommunikation ist der Schlüssel, Taten sprechen zu lassen, um reaktiver Krisenkommunikation vorzubeugen.